Die Gunst der Stunde...schafft es für mich kaum über Rosamunde Pilcher Niveau hinweg.
Musikalische Ausrichtung zu seicht, beliebig, in dieser Art schon anderswo besser gehört.
Allgemein nicht mein Fall, finde aber dennoch Gefallen an einigen Stücken. Der Rest plätschert
so nebenher zwischen nett, aber belanglos und nicht mehr nur grenzwertig, sondern musikalischer
Totalausfall.
Covergestaltung: Wohlwollend formuliert eine eher suboptimale Darstellung. Was soll das sein?
Möbelhauswerbung? Man hätte der Möwe eine Brille aufsetzen sollen, um dieser Coverscheußlichkeit
wenigstens einen Hauch Coolness zu verpassen. Nö, diesen „Huch“ mag ich gar nicht.
Booklet: Sind ein paar schöne Aufnahmen von Heinz dabei die auch meine Zensur unbeanstandet
passieren. Ganz ordentlich. Lieblingsfoto: Seite 10 (mit Eisfrei Text).
Titelliste (nach persönlicher Beliebtheitsskala):
In der Mitte der Sanduhr (3.) Lieblingslied. Spricht mich am intensivsten an. Solche Texte kann sich
nur Heinz ausdenken. Das Gitarrenspiel zu Beginn erinnert mich an das Debütalbum Reine Nervensache.
Kampfzone Mitte (5.) Zweiter Liebling trotz schablonenhafter 0815 Gitarrenriffs. Der „huhuu“ Chorus
erinnert an den Echt Song „Du trägst keine Liebe in dir“. Zufall? Stört mich nach mehrmaligem Hören.
Unbeliebt (13.) Reinhard Mey läßt grüßen. Stört mich aber nicht im geringsten. Schöner Rausschmeißersong.
Ganz von selbst (4.) Reduziertes, ruhig, entspanntes, frühlingsfrisches Liedchen. Zum entschleunigen
unter Kopfhörern nach einem stressigen Tag genau das richtige. Alles wird gut. Hoffentlich.
Der stille Gast (9.) Mit eines der qualitativen Highlights – textlich und musikalisch.
Wie man tanzt und singt (10.) Muss hier sofort mitschwingen. Nette musikalische Skizze. Kann Heinz aber besser.
Trockne deine Tränen (7.) Nett. Gefällig. Mag ich.
Eisfrei (11.) Ruhige, leise Hymne nicht nur für Nordlichter. Großartig.
Ich glaub du liebst mich (2.) Mit schönem Gruß von Westernhagens „Sexy“. Es rockt und groovt, mein Tanzbein zuckt und ich wippe sofort mit, auch die Bläsersequenz gefällt mir. Insgesamt ist mir das Stück aber zu beliebig.
Alles schon mal gehört in dieser Art. Schade. Textlich platt. Mutet fast wie eine Auftragsarbeit für Bret Michaels MTV Dating Reality Show „Rock of Love“ an. Ähnlich oberflächlich.
Ich liebe dich (6.) Hör ich da „Imagine“ raus? Ein direktes, schönes Liebeslied. Wächst beim mehrmaligen Hören. Schönes Cello Arrangement. Allerdings berührt mich ein Song wie „Rückenwind“ mehr beim Zuhören.
Hunderttausend Rosen (1.) Beim seichten Introgeklimper zuckt mir schon der Finger, die fast forward Taste zu betätigen. Auf penetrante Art und Weise eingängig. Hilfe! Wie krieg ich das wieder aus dem Ohr!?
Jeder weiß (12.) Guter Text, musikalisch macht's mich nicht heiß.
Susanne es ist aus (8.) Genauso nervig unnötiger Song wie das penetrant quitschige „Du bist so süß“ des Vorgängeralbums Protest. Aber die Bläsersequenzen mag ich.
Waving at trains (15.) Gefällig. Mit weitem Abstand mein Liebling der Bonustracks.
Meinungen (16.) Schunkelliedchen. Grenzwertig. Soviel Alkohol vertrage ich nicht um mir dieses Werk schönzutrinken.
Dankeschön (14.) Das kann nicht wahr sein!! Totalausfall. Abmahnung. Wo ist hier die versteckte Kamera??